Annettes Japanimpressionen

My Photo
Name:
Location: Munich, Germany

Thursday, August 31, 2006

Plaene


So, jetzt werde ich mich aufmachen und einen neuen Job suchen. Ich weiss, ich bin ja jetzt noch nicht so lange bei der Firma. Aber ein Transfer nach Tokyo ist nicht drin, also werde ich mich in den kommenden Wochen mal nach einer Alternative in Tokyo umsehen. Denn irgendwie ist es auf Dauer doch um einiges geschickter, zusammen in Tokyo zu wohnen. Nicht nur, dass es recht preisig ist, fuer mal eben nach Tokyo zu fahren am Wochenende, sondern auch der Zusammenwohnfaktor spielt eine wichtige Rolle. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier und nach fast 5 Jahren zusammen wohnen ist es doch ein seltsames Gefuehl, getrennt zu leben. Ausserdem werden Ende des Monats meine zwei Mitbewohnerinnen ausziehen und ich bekomme zwei neue Chicks in die Wohnung, von denen ich noch nicht einmal weiss, wie sie heissen, geschweige denn woher sie kommen. Das ist schade, denn die Spanierin war echt supernett und die Tussi aus England war einfach nur zum schiessen, wenn sie betrunken in der Toilette eingeschlafen ist, des oefteren unterschiedlichste Herrenschuhe im Gang ihre naechtliche Errungenschaft verraten haben und das Bad wieder fuer 3 Stunden blockiert war, weil sie ihre Wasserstoffhaare glaetten musste....Ich hoffe, die naechsten zwei Maedels, die mir die Firma zujubelt sind genauso spassig....We shall see;)

Nara




Nara, endlich mal im Gruenen. Hier in Osaka sind Parks und Baeume, Wiesen und ueberhaupt alles, was der Farbe Gruen irgendwie nahe kommt, extrem selten. Aber in Nara ist alles gruen und es gibt ne Menge Viecher: Hirsche, Tempelhunde, grosse Buddhas, weisse Menschen....

Friday, August 25, 2006

Sander ist da!

Juhu, endlich hat Sander es auch nach Japan geschafft und nachdem er innerhalb von nur 2 Tagen in Tokyo eine Unterkunft, Registrierung beim Einwohnermeldeamt und Handy regeln konnte, war er schon am Mittwoch abend in Osaka. Heute haben wir Nara unsicher gemacht und ein paar Hirsche gejagt (oder besser:die Hirsche haben uns gejagt, denn Nara ist voll von Hirschen und Rehen, die superzahm sind und somit auch nur beim kleinsten Anzeichen von Futter auf dich zu stuermen;). Heute abend werden wir "Amerika Mura (=Amerika Dorf)" unsicher machen. Das ist das Ausgehviertel hier in Osaka. Aber erstmal gibts Kaiserschmarrn, jawohl! (ich bin ja so deutsch;););)

Friday, August 18, 2006

Musik???Niedlich????

Ich sitze gerade im Apple Store, denn hier gibt es gratis Internet, hihi. Unten spielt eine bekannte J-Pop Girlieband. Die zwei Maedels klingen, als wuerde man eine Katze ueberfahren. Ich dachte, sie waeren 14, aber gerade hat der Moderator ihr Alter verraten: 22. Ooops. Aber hier stehen die Leute voll drauf, weil das ist ja soooo nieeeeedlich, wenn erwachsene Frauen sich in bonbonfarbene kurze Roeckchen stecken und mit einer Stimme sprechen, als wareren sie gerade aus der Grundschule raus. Und die Musik klingt in meinen Ohren wie Dudeldudeldumdidum fuer den naechsten Kindergeburtstag. Aber ERWACHSENE hoeren das hier,aaaahhhh. Gerade hat ein Amerikaner neben mir die Flucht ergriffen, er meinte, er koenne sich bei diesem happy-happy-Gedudel nicht auf seine Mails konzentrieren. Ueberhaupt finde ich es faszinierend, wie manche Maedels sich hier geben. Es ist sehr heiss und daher ist der HotPants-Faktor sehr hoch, was sich diese zierlichen japanischen Damen auch wirklich leisten koennen. Aber : sie tragen Stoeckelschuhe, in denen sie nicht laufen koennen oder vielleicht extra so laufen????Die Fuesse nach Innen gedreht, die Schuhe schluerfen klackernd ueber das Parkett und irgendwie hat das den Anmut von T-Rex, vor allem, wenn sie ihre Handtaeschchen auch noch mit angewinkelten Ellenbogen an ihrer Seite tragen. Wie kann man nur so falsch laufen!!!!! Das sieht furchtbar aus! Ich habe mal einen Japaner gefragt, warum einige Frauen hier so grausam laufen, die Fuesse so uebertrieben nach Innen gedreht. Er hat gemeint, das sei niedlich. NIEDLICH! Das sieht mir eher aus nach Hueftschaden, aber scheinbar stehen die hier auf dieses Ich-bin-ja-so-suess-und-hilflos-beschuetz-mich-Getue. Uaaaa!!!!! Maedels, laufts halt amal gscheid, dees schaugt ja ned aus!!!
Aber ich muss sagen, es gibt auch sehr gute, japanische Musik und ich hab auch schon ein paar Nummern im Ohr, die ich nur waermstens weiter empfehlen kann...aber keine ueberfahrenen Katzen;)

Thursday, August 17, 2006

Muenchen Restaurant

Hmmm, also irgendwie sieht das Essen ja mal so gar nicht nach deutscher Kueche aus und schon gar nicht nach bayrischer. Sollten mich hier jemals westliche Essgelueste treiben, weiss ich, wo ich auf jeden Fall nicht hingehen werde. Die Breze, die ich mir neulich in der Baeckerei "Die Guete" hier gekauft habe, war eine perfekte Imitation. Sie sah aus wie eine Breze, hat aber so gar nicht danach geschmeckt und war im Biss doch sehr gummiartig. Nie wieder als deutsch getarntes Essen!

Are you hungry? Strassendinner

Reklameflut

Osaka Zentrum bei Nacht

Monday, August 14, 2006

Juppieduuu

Aloahe

Endlich ist es soweit und Sander kommt auch mal nach viel Visa hin und her in dieses Land. Hier ist es momentan brutzelwarm, 38 Grad und das seit 3 Wochen. Es wird auch bis Ende September nicht wirklich viel kuehler hier. Das nenn ich mal nen Sommer!!! So, ich werd mich jetzt zum Supermarkt aufmachen und ein paar Nigiris kaufen nachdem ich mich heute mit einer meiner mittlerweile 7 Language Exchange Japanern getroffen habe. Also die ganze Woche Japanisch! So gehoert sich das sonst lernst ja nix...

Saturday, August 12, 2006

Osaka Zentrum

kawaiiiiii

we are watching you!!! we are fugu, poisonous fugu, uaaaa!!!

Leben am Boden

Das ist mein Zimmer und mein Futo. Nein, ein Futon in Japan ist nicht das, was wir in Deutschland als Futon verkauft bekommen, mit Bambusrueckenlehne, Holzrahmen und boooaaaa Latex-Federkern-Rueckenschoonmatratze...das hier ist ein echt japanisches Futonbett. Tja, sorry wenn ich jetzt einigen die romantische Illusion einer asiatischen Nacht im Bambus-Zedern-Luxus-Traumbett geraubt habe, aber hier schlaeft man eben am Boden...der Tatsachen ;)

Na, das nenn ich mal ein riesen Riesenrad!!!

Da kann das popelige Ding bei uns auf dem Oktoberfest einpacken...

Genau das richtige fuer Morgenmuffel

Starten Sie Ihren Tag mit dem Schlechte-Laune Kaffee!!! Fuer einen extra miesen TAG, ein kraeftiger Schluck Deepresso!!! hahaha, das wuerde sich in Europa nicht verkaufen...

Hello Kittschi (hihi)

fotooo

Tennoji Park


Schoeeeeeennnnn, grueeennn, Natuuuur

Santa Maria 11.8.06


Ich sitze jetzt am Hafen von Osaka. Vor mir erstreckt sich das Meer und die gigantische Werft. Und in Momenten wie diesen weiss ich good old Europe zu schaetzen. Gerade ist naemlich die "Santa Maria" eingelaufen, eine billige, vollmotorisierte Kunststoff- und Metallimitation des Schiffes, mit dem Columbus nach Amerika gesegelt ist. Eine Frauenstimme preist durch den Lautsprecher die Hafenrundfahrt auf der Santa MAria an, Eiscreme, Limonade und die Souvenirs im LAden nebenan. DAzu dudeln im Wechsel Beethoven, Leierkastenpfeiffen und Filmmusik aus den 30ern. Und die Leute hier fahren voll drauf ab, auf das "echte" Schiff und die schoene Musik. Gerade laeuft der Defiliermarsch zu Santa Maria beladen mit kamerabehangenen Japanern an Softeis und Pommes. Eine nur schwer verdauliche Kombination. Im Hintergrund blitzen die goldenen Kuppen des Hundertwasserkraftwerks hinter den Werftkraenen hervor. Aber die sind echt, die hat Hundertwasser selbst entworfen, keine billige Kopie. Als haette man Wien an eine XXL Version des Kieler Hafens verlegt, Musik aus ganz Europa hinzugefuegt und das ganze mit ein bisschen Amerika und suedlaendischem Flair aufgepeppt. Und da "segelt" sie von dannen, die PS-starke SAnta Maria zu schottischer Dudelsackmusik. Gab es nicht mal einen deutschen Schlager, der Santa Maria hiess? Das waere jetzt noch das Sahnehaeubchen auf dieser geschmacklosen Kulturmelange.

yukatta


das traegt man in Japan, wenn man auf ein Sommerfest oder ein Feuerwerksfest geht, hihi

Thursday, August 10, 2006

Schokoladenmilch

Schokoladenmilch hier ist wie Wasser mit Zucker, ueber das eine Kuh gelaufen ist und der dies beinhaltende Becher hat mal eben kurz eine Kakaobohne aus der Entfernung gesehen ;););)

Tuesday, August 08, 2006

U-Bahnfahrt

Ich stehe in der U-Bahn und fahre nach Hause. Auf der Sitzbank in der Ecke des Wagons sitzt ein alter Mann, den seine gesellschaftliche Zugehoerigkeit stigmatisiert hat. Er traegt einfache, dunkelblaue Textilfreizeitschuhe, ueber seinen Knoecheln werfen die beigen Socken Falten. Er hat ein hellblaues Hemd an, welches ganz geoeffnet ist, sodass man den blossen Oberkoerper sieht. Sein kahlrasierter Kopf ist bedeckt von einer Baseballmuetze in gleicher Farbe. Sein schmales Gesicht ziert eine dezent getoente Nickelbrille, die kaum auffaellt, wenn man in sein vom LEben gepraegtes Gesicht blickt. Der Mann ist sicher weit ueber 70 und hat selbst im Sitzen Schwierigkeiten, seinen Koerper aufrecht zu halten. An der naechsten Haltestelle nehmen zwei alte Damen neben ihm Platz. Er beginnt ein Gespraech mit ihnen, zuerst ueber meine Koerpergroesse, dann ein Alltagsplausch. Waehrend der einen Frau direkt neben ihm das Unbehagen der Situation aus dem eingefrorenen Gesicht abzulesen ist, erfreut sich die andere lachend am Gespraech mit dem gestikulierenden, alten Mann, dessen Stimme ein wenig den Klang eines eiernden Rades nachzuahmen scheint. Ich mustere den MAnn, auf seinen Waden und dem rechten Handgelenk scheinen undefinierbare Taetowierungen. Seinen Ringfinger ziert ein dunkelblauer, eintaetowierter Ring mit der Form eines grossen, eckigen Edelsteines. Der alte Bauch wirft sich in Falten ueber den Bund seiner beigen BErmuda und die schmale Brust ist als solche kaum zu erkennen. Zwei grosse Drachenfluegel sind vor langer Zeit durch die Hand eines Kuenstlers dort entstanden, schuppig und imposant treten sie under dem geoeffneten Hemd hervor. Stolz laesst der alte Mann jeden sofort erkennen, wer er ist, jeden wissen von seinem Leben, das unter die Haut geht. An seinem rechten kleinen Finger fehlt das erste Glied, am linken sogar zwei. Mit der Zeit beteiligt sich auch die andere Frau lebhaft am netten Smalltalk mit dem alten Mann. Es scheint, als haben die Worte eines freundlichen, alten Mannes sein aeusseres Stigma verschwinden lassen und fuer einen Moment vergessen lassen, dass er ein Yakuza ist.

Ginkakuji (Silberpavillon)

Nur ein paar Schritte nach oben auf den sandigen Steinstufen aus rundgeschliffenen Felsstuecken, der feuchte Sand knirscht und die schwuele BErgluft hat fast schon etwas erfrischendes. Nur ein paar Schritte und von der Stadt ist nichts mehr zu hoeren und zu spueren. Der Verstand ist ueberwuchert vom gruenen Moos und den perfekt gewachsenen Baeumen, deren Wurzeln wie ein Kunstwerk aus der gruenen Decke herausragen, ebenso rund wie die Felsstufen und die Baumkronen der niedrigen Straeucher, die sich im Fluss des Wassers zu winden scheinen. Kein Verstand, nur noch Geraeusche und Sinneseindruecke. Ein Schmetterling tanzt in der Luft, eine Libelle steht daneben, ein Vogel durchbricht mit hastigem Fluegelschlaegen fuer einen Augenblick die Ruhe. Unten erstreckt sich ein Garten aus Sand. Es wirkt, als haette man einen Kegel und ein geschwungenes Podest in Beton gegossen, doch es ist ebenso weich wie alles hier. Ein starker Regen und der Sand waere nur noch formlose Masse. Der Tempel steht einfach nur in der Ecke und laechelt seit 600 Jahren. Er hat auch guten Grund dazu, denn ein ORt wie dieser kennt keinen Stress und kein Chaos. Noch ein letzter Atemzug, um die ganze Atmosphaere aufzusaugen und dann geht es wieder zurueck in das Stadttreiben.