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Saturday, February 09, 2008

Bald ist Valentinstag!!!

Es ist wieder soweit, am 14.2. ist Valentinstag. Der Tag, an dem Frau von ihrem Liebsten ein Geschenk erwartet, sonst gibts Aerger.

Ueberall preisen die Auslagen im Supermarkt ihre Schokoladenseite an und selbst das Internet ist voll von kleinen Hinweisen und Remindern, die einen wieder und wieder daran erinnern, dass Mann noch immer keine Pralinen fuer die Liebste besorgt hat und langsam wird es eng.

“Mit wenigen Klicks Frauen gluecklich machen”, “Schenk das Beste”, “Valentinstag alleine? Hier den richtigen Partner finden”. Ganz ehrlich, da verbringe ich Valentinstag doch lieber alleine, als dass ich mir einen Partner gerade zum unguenstigsten Zeitpunkt im Jahr aufhalse, der mich dann auch noch zum Schokoladenkauf verpflichtet.

Valentinstag, wo kommt das ueberhaupt her? Da haben ein paar ganz gewiefte Marketingexperten mal wieder ganz tief in der Bibel gekramt um einen historischen Anlass zu finden, der ihnen hohe Absatzgewinne beschehrt. Und es ist ihnen gelungen. Hier in Japan macht der Valentinstag fuer die meisten Schokoladenfabrikanten etwa 60 % ihres Jahresumsatzes aus. In Deutschland werden Pralinenhersteller und Chocolatiers, wie sich so manche Firmen schimpfen, sicher mit nicht viel geringeren Umsatzzahlen wegkommen. Kauft Leute, kauft, der Tag der Liebe ist da.

Hier in Japan valentint es an allen Ecken. Ueberall wird mit kleinen Pralinenschaechtelchen, Backmischungen fuer kleine Herzkuechlein und Fertigmuffins zum selbstdekorieren geworben. Alles ist putzig klein. Denn am Valentinstag schenkt hier Frau die kleine Aufmerksamkeit. Hier wird auch nicht nur dem Goettergatten oder Lover die Nascherei ueberreicht, sondern auch den maennlichen Kollegen, Bekannten, Freunden ect. Hier heisst es “giri choco”, die “Pflicht- Schokolade”. Es wird erwartet, dass Frau hier saemtlichen Leuten den Valentinstag mit kleinen Schokoladen und Kuchenpraesenten versuesst. Doch wer sich jetzt entspannt zuruecklehnt und denkt, dass das ja viel besser sei als in Deutschland, wo die armen Maenner immer nur geben muessen, der sollte sich erst den Rest der Story anhoeren.

Wie gesagt, am Valentinstag gibt es niedliche, kleine Paeckchen mit Pralinen und Kuchen, die von Frau verteilt werden. Und einen Monat spaeter ist dann der sogenannte White Day. Man haette diesen Tag genauso gut Payback Day nennen koennen, denn dann erwartet Frau von allen, denen sie eine kleine Aufmerksamkeit geschenkt hat das doppelte und dreifache zurueck.

In einem Monat werden in den Auslagen der Geschaefte keine Mini-Schaechtelchen mehr liegen, sondern grossformatige Dosen mit teuren Naschereien. Tja, Frauen sind nunmal gierig und wollen immer mehr haben als dass sie geben moechten. Und so wird hier nun bereits von weiblicher Seite eiskalt kalkuliert, wem man etwas gibt und von wem man die groesste und teuerste Schlemmerpackung zurueck erwarten kann. “Hmmm, der Herr X von unserer Abteilung hat letztes Jahr der Frau Y am White Day die tollen Morozoff-Pralinen geschenkt. Also wenn ich am Valentinstag dem Herrn X einen Muffin gebe, dann bekomme ich einen Monat spaeter auch so tolle Pralinen!”

Mein Freund wird dieses Jahr sicher auch wieder von einigen weiblichen Kolleginnen auf der Arbeit kleine Muffins und Mini-Schokolaedchen bekommen, denn sie spekulieren bereits auf die guten, aus Deutschland eingefuehrten Suesswaren, die er letztes Jahr den Frauen gegeben hat, von denen er etwas bekam.

Von mir bekommt er nichts und ich erwarte auch nichts zurueck, denn wir beide sind uns zum Glueck darin einig, dass der Valentinstag nur ein von gierigen Schokoladen- und Blumenfirmen erfundener, kommerzieller Unsinn ist. Die Paare, die einen von Medien und Konsum vorgeschriebenen Tag brauchen, um sich gegenseitig Aufmerksamkeit zukommen zu lassen tun mir echt leid. Man sollte sich nicht vorgeben lassen, wann man sich zu lieben hat. Eigentlich sollte es doch selbstverstaendlich sein, dass man sich, egal an welchem Tag, einfach so mal eine Kleinigkeit schenkt weil man eben gerade an den anderen denken musste, als man im Laden das jenige gesehen hat. Ich brauche keinen Amor, der mit Herzchenpfeilen auf mein Portemonnait zielt und suesse Suenden die zu solchen werden, wenn ich sie nicht kaufe. Die zarteste Versuchung stoesst bei mit auf haertesten Widerstand und die Chocolatiers koennen ihre Schokolade noch so lange in ihrer Conche wiegen, ich kaufe nix. Tja, Valentin, da hasst du leider daneben geschossen.

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